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Romanze des 19ten Jh.

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Literature Text

Blumengeheimnisse gibt die Erde preis
schwarzes und graues Gold.
der gereifte Weizen, gesonnen
der Tagliatelle mit Trüffeln weiht
folgt schimmernder Stör-Rogen

nach russischem Brauch
Erdäpfeln oder Pfannkuchen tauft
vom Dienstmädchenhäubchen
gesäuert mit Rahm:
ein weißes Liebestäubchen
einsamen Herren gnädigst untertan

umflort ein Lächeln unter Netzen
da sie kein Hoppelhöschen trägt
den Zauberring über Nacht erwecken
ergießt sie warme Milch
in blütenblasse Schälchen
und Eisschnee, zerlassen mit Butter
auf hellbraunem Kuchen gestillt

ihre Hände bleiben am Tischtuch hängen
baumeln in den Vitrinen reife Birnen
hält sie brav stand, als gespiegelter Engel
den gnädigen Herrn glücklich zu stimmen
der ihren geschnürten Busen fühlt, ihr Herz
bevor zum Schluss, ganz frech
Créme fraiche den Kaviar im März
vergessen lässt, von Sinnen

die hauchdünne Strumpfhose reißt
beginnt das Porzellan zu klingen
haucht sie: aber Monsieur, darf ich bitten!
ihr frühes Tischlein ist gedeckt
und Vorsicht mit dem Schlingen!
sonst entgeht das fantastische Dinner:
einstimmig erst - geweckt!



© j.w.waldeck 2017
Alle Rechte sind dem Autor vorbehalten.
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